Im Rahmen der achten Phase der kommunalen Klimapartnerschaft fand von Montag, 24. bis Mittwoch, 26. Oktober der internationale Ergebnisworkshop in Pforzheim statt. Neben der Pforzheimer Klimapartnerstadt Mtwara in Tansania waren sechs weitere Klimapartnerschaftsstädte aus Deutschland und Afrika vertreten. Das Projekt wird durch „Engagement Global“ koordiniert.
Die „Kommunale Klimapartnerschaft“ ermöglicht und stärkt eine fachliche Zusammenarbeit zwischen deutschen Städten, Gemeinden und Landkreisen mit Kommunen aus Afrika, Lateinamerika und Asien in den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung. Seit 2011 vermittelte und begleitete „Engagement Global“ bereits 77 solcher Partnerschaften. Von diesen 77 trafen sich sieben Partnerschaftskommunen in Pforzheim: die Gemeinde Pfinztal mit ihrer Partnerkommune Kidira aus dem Senegal, der Landkreis Passau mit dem Département Kédougou, ebenfalls aus dem Senegal, der Landkreis Gießen mit der ugandischen Partnerkommune Mubende, der Landkreis Miltenberg mit dem District Njombe in Tansania, Pfungstadt mit der Partnerstadt Oshikuku in Namibia, Schwäbisch Gmünd mit Bahir Dar in Äthiopien sowie Pforzheims eigene Partnerstadt Mtwara Mikindani in Tansania.
Umweltdezernentin Sibylle Schüssler eröffnete den Workshop und hob die weltumfassenden Herausforderungen durch den Klimawandel hervor. „Klimaschutz geht uns alle an und kann nur gemeinsam gedacht werden. Die internationale Zusammenarbeit durch die Klimapartnerschaften ist ein wichtiges und starkes Zeichen in Zeiten der Klimakrise. Der gemeinsame Austausch von Wissen und Know-How zwischen Kommunen, Kreisen und Departements auf verschiedenen Kontinenten macht uns Hoffnung, die globale Klimakrise meistern zu können“, so Schüssler. Auch Anja Wagner, Referatsleiterin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Stefan Wilhelmy, Bereichsleiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, „Engagement Global gGmbH“, und der Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V., Dr. Klaus Reuter hießen die Anwesenden willkommen. Am Abend begrüßte auch Oberbürgermeister Boch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Empfang im Reuchlinhaus: „Es ist uns eine Ehre, den Workshop in Pforzheim ausrichten zu dürfen. Da unsere Partnerschaften nahezu zeitgleich mit der Pandemie starteten, freuen wir uns umso mehr, dass wir uns nun alle persönlich treffen können.“ Des Weiteren betonte auch er die Wichtigkeit, sich über nationale Grenzen und Kontinente hinweg zu vernetzen, um dem Klimawandel entgegenzutreten. „Wir spüren den Klimawandel im Nordschwarzwald ebenso wie an der Küste des indischen Ozeans. Wir sind alle davon betroffen und haben alle unter ihm zu leiden. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass wir uns alle mit ihm beschäftigen und gemeinsam nach Antworten suchen.“ Im Laufe des Abends trugen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Partnerschaftskommunen im Goldenen Buch der Stadt Pforzheim ein.
Während des Workshops präsentierten die Kommunen der sieben Klimapartnerschaften ihre Handlungsprogramme, die sie in vorausgegangen Workshops und gegenseitigen Besuchen erarbeitet hatten. Die Veranstaltung bot zudem die Möglichkeit zu einem gemeinsamen und inspirierenden Austausch sowie zu einem vertiefen der Klimapartnerschaft. Weitere Impulse erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Vortrag „Die Relevanz internationaler Kooperationen zur Umsetzung der großen Transformation“ von Prof. Dr. Petra Schweizer-Ries, Wissenschaftlerin im Fachgebiet Nachhaltige Entwicklung mit sozialwissenschaftlicher Ausrichtung an der Hochschule Bochum.
Auch wenn es Ergebnisworkshop heißt, so bildet die Veranstaltung den Startschuss für die weitere Projektarbeit der Partnerschaften, um Klimaschutz und Klimaanpassung auf kommunaler und globaler Eben voranbringen.