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COP26 in Glasgow: 5 Vorurteile zum Klimaschutzgipfel

Beim Klimaschutzgipfel vom 31. Oktober bis 12. November 2021 im schottischen Glasgow (COP26) stehen vier Themen im Mittelpunkt. Doch nicht nur damit müssen sich die Delegierten beschäftigen, sondern auch mit Mythen und Vorurteilen zur Klimapolitik.

1. „Schon wieder ein Klimaschutzgipfel? Das bringt doch alles nichts!“

Seit 1992 gibt es Klimaschutzgipfel der Vereinten Nationen. Fast 30 Jahre schon wird so internationale Klimapolitik gemacht. Beim ersten Treffen waren 178 Staaten dabei. Bei so vielen kann es dauern, bis gemeinsame Lösungen gefunden werden. Doch schon beim ersten Gipfel wurden wichtige Vereinbarungen getroffen.

 

2. „Die vielen Staaten können sich doch nie auf etwas einigen!“

Dieser Eindruck kam im Laufe von 30 Jahren internationaler Klimapolitik immer mal wieder auf. Dabei war von Anfang an das Gegenteil der Fall. Wichtig ist auch zu wissen, dass es bei den Klimaschutzgipfeln vor allem um gemeinsame Ziele und Regeln geht. Die Umsetzung ist Sache der einzelnen Staaten, also keine Aufgabe der Gipfel.

 

3. „Ein Gipfel allein verursacht viel mehr CO2 als manche Länder!“

Für den Klimaschutzgipfel 2017 in Bonn gab es eine erste, sehr ausführliche Klimabilanz. Darin sind auch sämtliche CO2-Emissionen aufgelistet: vom Aufbau über Catering und Papier bis hin zu Abreise und Abbau. Insgesamt waren es rund 50.000 Tonnen CO2 (2,26 je Teilnehmer*in).

Den größten Anteil hatten die Fernreisen (An- und Abreise) mit rund 43.000 Tonnen CO2 (1,95 je Teilnehmer*in). Zur Kompensation wurden vier Projekte für weniger CO2 in Sambia, China, Ruanda und Nepal finanziert.

 

4. „Aber China…!“

Bei Diskussionen über Klimaschutz(gipfel) kommt häufig China ins Spiel. China stoße am meisten CO2 aus. Der Anteil Deutschlands dagegen sei verschwindend gering – und deswegen müsse Klimaschutz vor allem in China stattfinden; nicht in Deutschland und nicht auf Klimaschutzgipfeln. Richtig ist, dass China aktuell für die meisten CO2-Emissionen sorgt: 11,68 Milliarden Tonnen. Das entspricht einem weltweiten Anteil von rund 32,48 Prozent. Bei Deutschland dagegen sind es insgesamt „nur“ rund 0,64 Milliarden Tonnen oder 1,77 Prozent (EDGAR 2020).

Pro Kopf dagegen sehen die Zahlen schon recht ähnlich aus:

  • China: 8,2 Tonnen COpro Person und Jahr
  • Deutschland: 7,7 Tonnen COpro Person und Jahr

 

5. „Die Wissenschaftler sind sich nicht einig.“

Zweifel gibt es auch an den wissenschaftlichen Grundlagen der Klimaschutzgipfel. Zum Beispiel ganz allgemein am wissenschaftlichen Konsens, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Oder am IPCC-Report. Für den werten Wissenschaftler*innen im Auftrag der Vereinten Nationen regelmäßig neue Klimastudien aus. Die Ergebnisse fließen auch in die Klimaschutzgipfel ein. Gegen Zweifel spricht jedoch einiges: Zwischen 90 und 100 Prozent der Klimaforscher*innen sind überzeugt, dass der Mensch den gegenwärtigen Klimawandel verursacht. 

 

Alle weitere Informationen zu den Vorurteilen finden Sie hier