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Schulen pflanzen für Seniorenheime

Insektenfreundliche Blumenkästen für mehr Artenvielfalt

Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der Schanzschule bepflanzen mit Sylvia Lorenz (li., Amt für Umweltschutz), Schulleiter Markus Oppermann und ihrer Klassenlehrerin Sarah Scherer Blumenkästen für das Heim am Hachel.
©Stadt PforzheimFoto: Susanne Herrmann

Um das Thema Klimafolgenanpassung in der Bevölkerung breit zu streuen, begleitet das Amt für Umweltschutz der Stadt Pforzheim aktuell ein generationsübergreifendes Projekt: Schülerinnen und Schüler zweier Pforzheimer Schulen bepflanzen auf insektenfreundliche Weise Blumenkästen für die Terrassen zweier Seniorenheime. Ziel ist es, mehr Grün zu den Seniorenheimen zu bringen, zu mehr innerstädtischer Artenvielfalt beizutragen und zugleich für ein wenig Abkühlung für die kommenden Hitzetage zu sorgen. „Das ist eine ganz tolle Aktion, die das Bewusstsein der jüngsten und ältesten Bürgerinnen und Bürger für die Klimafolgenanpassung stärkt. Es ist wichtig, schon von Klein auf die Natur zu beobachten und schätzen zu lernen“, stellt Umweltbürgermeisterin Sibylle Schüssler fest. Wie die Blumenkästen insektenfreundlich gestaltet werden und warum sie ein wenig anders aussehen als ein üblicher Blumenkasten, erläutern die Schulkinder den Bewohnerinnen und Bewohnern der Seniorenheime im Gespräch beim Pflanzen vor Ort. So ist es beispielsweise wichtig, den Insekten ungefüllte Blüten anzubieten, damit sie darin ausreichend Nektar und Pollen als Nahrung finden. Sonnenliebende Kräuter wie Thymian, Oregano oder Rosmarin sind dabei die erste Wahl. Außerdem benötigen Insekten vielfältige Strukturelemente wie beispielsweise Steine, Stöckchen, abgestorbene Pflanzenstängel oder Sand, um Unterschlupf und Nistmöglichkeiten zu finden.

Den Anfang machten einige Fünftklässlerinnen und Fünftklässler der Brötzinger Schule, die beim Seniorenzentrum Paul Gerhardt e.V. in der Frankstraße sechs große Blumenkästen bepflanzt haben. Neben sonnenliebenden Kräutern haben sie Samen aus regionalem Saatgut ausgestreut, die vom Amt für Umweltschutz gesponsert wurden. Zum Abschluss wurden die Kästen noch mit mitgebrachten Steinen, Sand und Nisthilfen aus Pflanzenstängeln ausgestattet. Die Heimbewohnerinnen und -bewohner interessierten sich sehr für die Pflanzaktion und packten mit an. Nebenbei ergaben sich spannende Gespräche zwischen den Generationen über Beobachtungen von Schmetterlingen und Hummeln, den Schulgarten und gärtnerische Tipps.

Eine zweite Aktion fand mit Schülerinnen und Schülern der dritten Klasse der Schanzschule und dem Heim am Hachel in der Kaiser-Wilhelm-Straße statt. Über 20 Blumenkästen wurden dort von den Kindern insektenfreundlich bepflanzt und mit Namensschildern versehen. Die Klasse plant, im Laufe des Jahres ab und zu einen Ausflug zum Heim am Hachel zu unternehmen und zu beobachten, wie in „ihrem“ Blumenkasten die Kräuter gewachsen sind und welche Pflanzen sich aus den ausgebrachten Samen entwickelt haben. „Egal, wie groß: Begrünte Orte in der Stadt dienen als Trittsteinbiotope und sind somit für den Erhalt der Artenvielfalt, für ein gesünderes Stadtklima und in Sachen Klimaanpassung von entscheidender Bedeutung“, lobt Schüssler die Aktion.